Samstag, 10. Dezember 2011

Ein Verstorbener erscheint...

Ich hatte einen Arbeitskollegen, der eine durchaus gutmütige Art hatte, aber sehr zum Jähzorn neigte und alles was mit Jesus und dem Glauben zusammenhing sehr aufbrausend ablehnte. Ich war immer nahe daran, wenn ich etwas in der Hinsicht äusserte, von ihm dafür geohrfeigt zu werden.

Es war wohl ziemlich genau sieben Jahre nach seinem Tod, als er plötzlich an meinem Bett stand (demzufolge also als Geistkörper, den die Menschen nach dem Tod besitzen).

Reden konnte er selbstverständlich nicht. Aber sein rotes Gesicht drückte eine tiefe Scham aus und, ich hatte das innere Empfinden, dass er eben deswegen erschien um mir "zu sagen": Es tut mir leid, wie ich dich damals behandelt habe. Du hast Recht, es gibt ein Leben nach dem Tod. Dann beugte er sich über mich, vollzog mit dem Zeigefinger einen Kreis über meinem linken Auge und war damit verschwunden. (Wahrscheinlich muss er in der geistigen Welt "gelernt" haben, die innere Wahrnehmung eines noch auf Erden lebenden Menschen (in dem Falle mich) "abzuschalten", vielleicht auch "anzuschalten". Denn von so einer Kreisbewegung über dem Auge, die etwas bewirkte, wusste ich bis dahin nichts. Ich weiß auch nicht, ob er das bei jedem beliebigen Menschen hätte machen können. Bei mir war es ja so, dass in der Zeit meine nächtliche Hellsicht begann (deshalb hätte er sie nicht "anschalten" müssen). Aber, dass er sie beenden konnte, erstaunte mich schon.)

Wie wir also aus dem Beispiel sehen, wird im Jenseits etwas ausgelöst, das man als Anfang einer Läuterung bezeichnen kann und die katholische Kirche Fegefeuer nennt. Mein Arbeitskollege litt da die Scham, über ein falsches Verhalten mir gegenüber. Das hätte in der gleichen Intensität genauso auf Erden stattfinden können, wenn ihm da sein Fehlverhalten als solches bewusst geworden wäre (aber da meinte er ja im Recht zu sein). Das Jenseits bewirkt also, schon allein durch die Tatsache seiner Existenz, denjenigen Menschen die dieses leugneten, das Bewusstsein, dass sie falsch lagen.

Psychologisch gesehen bewirkt ein Widerwille gegen begangene Handlungen, die sich als falsch herausstellten, ein Bedürfnis in Zukunft anders zu handeln, ein solches, wie bisher zu vermeiden. Und das um so intensiver, wie intensiv das bisher falsche war, d.h. je tiefer eine Schuld empfunden wird, um so intensiver das Bedürfnis nach Reinigung.
Nun bin ich ja nicht die einzige Person gewesen, gegen die er sündigte (ich trug es ihm nicht nach). Da waren auch andere und in erster Linie sündigte er ja gegen die höchste Realität (Gott). Er wird also ähnliches, wie mit mir, so auch in den anderen Punkten durchmachen und so neue Impulse bekommen in Zukunft alles besser zu machen.

Nun kann man aber im Jenseits nichts besser machen. Er hat also neue gute Impulse bekommen, die er nicht ausleben kann. Daneben sind aber auch noch die ganzen alten Kräfte unaufgelöst, die sein Erdenleben bestimmten. Auch diese haben ihren Drang nach Verwirklichung noch nicht verloren. Also drängt nach einer gewissen Zeit seine gesamte Seele und sein Geist wieder auf der Erde zu erscheinen.
Und da kommt er eben mit den neuen und den alten Impulsen.